Fehler, Sackgassen, Irrtümer – die FuckUp Night feiert das Scheitern und wird so zur Reha des Versagens.
Was haben ein Serial Entrepreneur, ein General Manager und ein der Besitzer eines regionalen Fernsehsenders gemeinsam? Alle drei traten auf der 26. FuckUp Night in Leipzig am Donnerstagabend als Speaker auf, um ihre Erfahrungen mit dem Scheitern vorzutragen.
Der Schnapp des Tages erheiterte einen Großteil der 360 Besucher: ein regionaler Fernsender für 1€. Da hätte (fast) jeder zugeschlagen. 100 Sendeminuten produziert, aber nie gesendet. Die Lizenzen liegen bereit, aber die Reichweite ist dünn. „Wir produzieren Spartenfernsehen“ – weit gefehlt, manchmal schlagen Fakten die Gründereuphorie. Dies ist nur eine von vielen Geschichten, die während der FuckUp Nights für Unterhaltung sorgen.
Die FuckUp Nights als trending topic (Trendthema) etablieren sich in immer mehr Städten und Ländern der Welt – das liegt nicht bloß am Namen. Der obszöne Titel „fuckup“ ist umgangssprachlich und bedeutet etwas wie „Missgeschick“ oder „Fehler“. Das Konzept dafür entstand 2012 in Mexiko und ist heute in über 200 Städten in mehr als 70 Ländern erfolgreich. Die Veranstaltungsreihe hat sich das große Ziel gesetzt, eine „Kultur des Scheiterns“ zu etablieren und offen über die andere Seite des Erfolgs zu sprechen: das Scheitern. Denn scheitern ist politisch, gesellschaftlich und persönlich noch immer ein Tabu. Um dies zu ändern sollen die offenen Einblicke in persönliche Misserfolge unterschiedlichster Speaker, Branchen, Charaktere Mut machen und den Besuchern wertvolle Lektionen mitgeben: Es ist nicht schlimm wenn man hinfällt, aber es ist wichtig wieder aufzustehen.
Hinfallen. Aufstehen. Krone richten. Weitergehen.
Aber keine Sorge – FuckUp Nights steht nicht für traurige Abende während erwachsene Menschen sich in den Armen liegen und in Wehmut und Tränen ersticken! Die humorvolle und selbstkritische Vortragsweise der Speaker versprechen gute Geschichten, die mit vielen Lachern, Fragen, Applaus und Respekt belohnt werden. Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Und Scheitern ist ein wichtiger Baustein für jeden Einzelnen von uns. Die FuckUp Night sieht es nicht als Ende, sondern als den Anfang von Innovation und Entwicklung – ob auf persönlicher oder beruflicher Ebene muss jeder selbst entscheiden.
Leipzig ist seit Mai 2015 dabei und lädt aller 6-8 Wochen an immer neuen Locations zum Austausch des neusten „fuckups“.
Tolle Sache 😉